Nachdem die Zähne gerichtet worden sind...
Sowohl schlecht platzierte Zähne, als auch gut platzierte Zähne bewegen sich ein Leben lang. Diese Bewegung erfolgt sehr langsam und wird früher oder später durch sichtbare Fehlstellungen oder Kauprobleme bemerkt. Dies macht die Beibehaltungsspange so wichtig.
Deshalb empfehlen wir unseren Patienten eine lebenslange kieferorthopädische Behandlung! Es ist das Tragen eines festen Retainers, der nach der aktiven Behandlung hinter den Vorderzähnen befestigt wird. Man bezeichnet eine solche Spange auch als permanenter Lingual Retainer (CLP) oder "Life-Long-Retention" (LLR) oder "Permanent Lingual Retainer" (PLR). Um eine dauerhafte Stabilität der Position der Zähne zu gewährleisten, muss diese dauerhaft gesichert sein. Diese CLPs können von Hand geformt oder von CAOFAO (Memotain) hergestellt werden (Abb.1 & Abb.2).
Dieser permanente Lingualbogen besteht aus hohen Polymeren und ist eine clevere Alternative zu herkömmlichen Metall-Lingualbögen. Es ist von einzigartigem Design und bietet die Möglichkeit, einerseits ein passives Beibehaltungssystem einzurichten und eine aktive posteriore Behandlung durchzuführen, um kleinere Rezidive oder zuvor bestehenden Platzmangel zu korrigieren, die nach einer tertiären Disharmonie aufgetreten sind.
Die Funktionalität ähnelt den auf dem Markt erhältlichen Retentionsbögen in der Beibehaltungsphase, hat jedoch erhebliche Vorteile. Einerseits sorgt die Verwendung von Aggregaten aus filamentierten Hochpolymeren für eine größere Toleranz für viele Patienten, da Crosspom im Gegensatz zu Metallfixierungen eine höhere Elastizität vorweist. Dies ist besonders wichtig im Oberkiefer, da dieser aktive Nähte aufweist, die durch ihre Mikrobewegungen zum kraniosakralen Gleichgewicht beitragen. Andererseits hat es - zusätzlich zu den hygienischen Vorteilen - den Vorteil, dass es keine allergischen Reaktionen hervorruft. Weil linguale Retentionsbögen dazu bestimmt sind, viele Jahre oder sogar ein Leben lang an den Zähnen zu bleiben, kann Oxidation auftreten. Diese Sorge ist bei Crosspom überflüssig, da es aus harmlosen Hochpolymeren besteht.
Die Flexibilität der Polymerfilamente ermöglicht es, den Bogen im Mund ohne Abdruck oder Scan oder Gipsmodell oder 3D-Druck einzustellen. So sparen der Arzt und auch der Patient wertvolle Zeit während der Behandlung. Seine natürliche Zahnfarbe bietet dem Patienten zusätzlich ästhetische Vorteile.
Vorteile
Zusätzlich zu der gebundenen lingualen Retentionsvorrichtung gibt es auch andere herausnehmbare Spangen. Diese sollten in den ersten Monaten nach Ende der aktiven Behandlung Tag und Nacht getragen werden. Nach ca. 3 bis 6 Monaten werden sie nur noch nachts getragen. Die abnehmbare Spange kann die Position der Zähne sowie eine feste Spange stabilisieren, jedoch nur, wenn sie jede Nacht regelmäßig getragen wird. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass nach 5 Jahren nur noch sehr wenige Patienten ihre herausnehmbare Spange tragen. Je länger die Zahnbögen mit herausnehmbarer Spange stabilisiert sind, desto stärker nimmt die Tendenz der Zähne ab, sich in ihre ursprüngliche Position zu bewegen. Am Ende der aktiven Behandlung sollte jeder Patient mindestens mit einem festeb Lingualbogen ausgestattet sein um unerwünschte Zahnbewegungen adequat zu vermeiden.
Neben dem geklebten Lingualbogen ist das Tragen eines abnehmbaren Geräts oder einer Schiene eine gute Idee. Eine solche Vorrichtung ist insbesondere in folgenden Fällen unabdingbar, nämlich um zu verhindern: dass sich die oberen Eckzähne nach außen bewegen, dass eine End-to-End-Okklusion nicht erneut auftritt oder dass der Druck den die Zunge, besonders nachts, bewirkt die Vorderzähne nicht nach vorne bewegt oder unerwünschte Zwischenräumen verursacht. Im Notfall ermöglichen diese Beibehaltungsspangen die Korrektur eventuell auftretender geringfügiger Fehlbewegungen. Als Zwischenlösung und im Falle einer Invisalign-Behandlung ist es möglich, die Innenseite des letzten Alignerpaares vorne so zu schneiden, dass sie nicht mit dem Lingualbogen interferiert und sodass sie getragen werden kann falls der Lingualbogen sich löst - um somit auch das letzte Risiko eines Rückfalls zu vermeiden.
Als Faustregel für Beibehaltungsysteme gilt, dass die Beibehaltungsphase etwa doppelt so lange dauert wie die aktive Behandlung. Wenn ein Patient 2 Jahre lang ein aktives Gerät trägt, muss das erzielte Ergebnis 4 Jahre lang stabilisiert werden. Die unterschiedlichen Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers haben jedoch auch unterschiedliche Neigungen zum Wiederauftreten. Mit anderen Worten, es gibt keine allgemeine Regel.
Eine lebenslange Beibehaltung kann unabhängig von einem kieferorthopädischen Wiederauftreten sinnvoll sein. Während der Lebensdauer vieler Patienten entwickelt sich im vorderen Bereich eine Überfüllung, die als "tertiäre Überfüllung" bezeichnet wird.
Normalerweise geschieht dies zuerst im Unterkiefer und kann sich dann auch im vorderen Teil des Oberkiefers ausbreiten. Das Tragen eines Retainers schützt sowohl vor kieferorthopädischen Rückfällen als auch vor dem Auftreten einer neuen Fehlstellung.
Somit bleibt ein gutes Gebiss während des gesamten Lebens bestehen.