Eine tiefgreifende Veränderung ist in allen Bereichen der Produktion und der Dienstleistungen, einschließlich der Kieferorthopädie, im Vormarsch. Die 4.0-Industrie.
Hinter den vier Buchstaben NBIC, die die neue technologische Revolution auf dem Gebiet der Nanotechnologie, der Biotechnologie, der Informatik und der Kognitionswissenschaften (cognition auf Englisch) bezeichnen, verbirgt sich ein großes Potenzial. Diese Technologie schafft nicht nur neue Produkte. Sie revolutioniert den Markt: Wir bewegen uns "von einer Logik der Massenproduktion zu einer Logik der Massenpersonalisierung". Dieses Konzept basiert nicht mehr auf Größen- und Volumeneffekten, sondern auf einer flexiblen und lokalisierten Produktion in der Nähe der Nachfrage.
Die drei Merkmale dieser "4.0-Industrie" sind:
Ist dies die dritte, vierte oder fünfte industrielle Revolution? Es spielt keine Rolle. Ökonomen und Berater sind sich in einem Punkt einig: Das Potenzial ist gewaltig. Es soll laut Roland Berger fast 10 Millionen Arbeitsplätze in der Industrie und neue Dienstleistungen schaffen und eine enorme zusätzliche Wertschöpfung generieren.
Das beste Beispiel ist die Entwicklung der Invisalign-Behandlungsmethode:
Die zunehmende Verwendung additiver Verfahren hängt nicht nur mit der Kleinserienfertigung hochwertiger Teile wie in der Luft- und Raumfahrtindustrie zusammen, sondern auch mit Massenanpassungseinheiten. Zu den erfolgreichsten Anwendungen dieser Technologie gehört das Invisalign-System von Align Technology, das jährlich fast 40 Millionen Modelle einzelner Zahnbögen für Menschen herstellt, die ihre Zähne gerade richten möchten. Als Pioniere auf diesem Gebiet haben Invisalign Produktionsingenieure nicht nur die Materialien und Werkzeuge verbessert, sondern auch die Veredelungsprozesse, die sich auf das Material und das Design der Aligners in den verschiedenen Verarbeitungsphasen auswirken, was die Leistung des Produktionsflusses während jeder Phase erheblich erhöht hat während Aligners trotzdem immer einzigartig bleiben. In vier Jahren hat sich der "Output" vervierfacht und die Zeit für den Start einer neuen Produktion hat sich halbiert. Als neueste Entwicklung ist noch das Wegfallen der einzelnen Zahnbogenmodelle als unabdingbare Produktionsphase hinzugekommen, denn die Aligner werden nunmehr direkt gedruckt und nicht mehr tiefgezogen. Somit fällt eine Abfallquelle definitiv weg, sinkt demnach der CO2-Ausstoss und rentabilisiert den Produktionsprozess, der schneller, fehlerfreier, effizienter und wirkungsvoller wird.
Die technologische Entwicklung schreitet heute sehr schnell voran. Es ist eine große Anzahl neuer Polymere entstanden, die als biokompatible Rohstoffe dienen. Neue Technologien haben es bestimmten hochpolymeren Verbindungen ermöglicht, sich zu medizinischen Produkten wie Zahnimplantate, künstlichen Herzklappen, kieferorthopädischen Brackets usw. zu entwickeln.
Die ultraschnelle Entwicklung der Nanotechnologie hat es ermöglicht, Polymeroberflächen so zu behandeln, dass sie biologische Flüssigkeiten wie Blut und Speichel nicht mehr beeinflussen. Die Vorteile gegenüber Metall sind erheblich: Benutzerfreundlichkeit, keine Oxidation, ermöglicht natürliche Mikrobewegungen aufgrund der Widerstandsfähigkeit, günstiger und nicht allergen. Sofern diese Rohstoffe als harmlos zertifiziert sind, sind die Vorteile ein wesentlicher Bestandteil von Ansatz 4.0, auch in der Kieferorthopädie.
Das Motto lautet: In der kieferorthopädischen Praxis Metall aus dem Mund entfernen! Die Verwendung von Hochpolymeren trägt dazu bei, dass kieferorthopädische Behandlungen in Zukunft ohne Metall durchgeführt werden können. Einige Beispiele für die Kieferorthopädie: die Verwendung von Formgedächtnispolymeren (SmartTrack), das Verbinden von mit Nanopartikeln beladenen Aufsätzen, aktiven und passiven Lingualbögen, die aus Filamentaggregaten mit hoher Polymerbelastung bestehen, Vorschubarme Unterkiefer aus Hochpolymeren (MMA) ...
Intermittierende sequentielle Zahnbewegungen mit sanfter Kraft, deren Biomechanik und biologische Wirkungen genau definiert und überwacht werden.
Hochgeschwindigkeits-Scannen, Integration von Big Data zur Fernverwaltung komplexer Daten und zur Verbesserung unseres Wissens („maschinelles Lernen“), ultraschnelle Kommunikation über die Cloud, CAD/CAM-Prozesse bis hin zur Roboterproduktion.
Erwerb und Kapitalisierung von Wissen über das Mundsystem, Design und Integration von Mensch-Maschine-Schnittstellen, Robotik und Techniken der künstlichen Intelligenz, insbesondere für (1) die Ausbildung von Behandlern, (2) die visuelle Simulation der Behandlungsstadien für den Patienten, (3) Überprüfung der Übereinstimmung zwischen Simulation und Realität (Überwachung durch Algorithmen) und (4) automatische Klassifizierung aller dieser Elemente.
Diese technologischen Fortschritte haben offensichtlich auch soziologische Auswirkungen, da die Reflexion und Implementierung neuer Methoden in der Zukunft nicht in den Händen einiger ausgewählter Visionäre und Ingenieure liegen sollte, sondern Gegenstand einer Wertschätzung aller Akteure sein wird: Behandler, Patienten und die Volksgesundheit über den Nutzen, den diese neuen Entwicklungen für den Einzelnen und die Gesellschaft haben werden. Die praktische Erfahrung von fast zwanzig Jahren in der Invisalign-Methode ermöglicht es der iSmile-Kieferorthopädie und insbesondere Herrn Martin M.G. Schoonbroodt, die Funktion der Verbindung zwischen der Innovation selbst und ihren positiven Auswirkungen auf Patienten und Gesellschaft zu erfüllen.